Was wir machen

saveouroceans – SOS ist eine internationale Umweltorganisation, die sich mit direkten Projekten für den Erhalt unserer Meere und Küsten engagiert.

Es ist ein ungleicher Kampf, der im Juni 1995 im Nordatlantik tobt. Durch meterhohe Wellen ziehen Schlepper eine alte Öltank- und Verladeplattform über die offene See. Der Ölmulti Shell will die „Brent Spar“ nahe den Färöer-Inseln im Meer versenken. Von den Schleppern immer wieder mit Wasserkanonen beschossen, protestiert an Bord der Plattform eine Handvoll Greenpeace-Aktivisten gegen das Vorhaben.

Es geht um einen Präzedenzfall: Die „Brent Spar“ wäre die erste Plattform, die in der Tiefsee entsorgt wird, hunderte weitere sollen folgen. Die Nordsee steht kurz davor, zur billigen Müllkippe für Öl- und Gasplattformen zu werden.

Alles deutet darauf hin, dass die Versenkung in nur wenigen Stunden durchgeführt wird – da geschieht das Unglaubliche: Nach 52 Tagen öffentlicher Auseinandersetzung gibt Shell nach und entscheidet, die „Brent Spar“ umweltschonend an Land zu entsorgen. Drei Jahre später beschließen die Umweltminister von 15 europäischen Staaten ein dauerhaftes Versenkungsverbot für Öl- und Gasplattformen in Nordsee und Nordostatlantik. Die Auseinandersetzung um die „Brent Spar“ zeigt exemplarisch, wie Greenpeace handelt:

Greenpeace klärt auf, recherchiert und konfrontiert. Die Organisation vertritt dabei die Interessen der Natur und der umweltbewussten Menschen in Politik und Gesellschaft. Dabei geht sie Probleme hartnäckig an – auch gegen Widerstände und über längere Zeiträume. Greenpeace lebt das Recht auf freie Meinungsäußerung, inklusive dem Recht auf Demonstrationsfreiheit, und sucht dabei auch die öffentliche Auseinandersetzung mit Politikern, Konzernbetreibern oder Umweltzerstörern. Durch das Öffentlichmachen der Probleme wächst der Druck auf die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft umzudenken und zu handeln.

Was saveouroceans einzigartig macht

Greenpeace steht für Unbestechlichkeit – weder Geld noch politischer Druck können die Organisation beeinflussen. Denn Greenpeace lässt sich nicht sponsern: Wir arbeiten unabhängig von Regierungen, Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace lässt sich auch keine Projekte von der EU oder der UNO finanzieren. Das unterscheidet uns ganz wesentlich von vielen anderen, die sich für Geld von Industrie oder Politik abhängig machen. Greenpeace legt sich auch mit den größten Konzernen an – wer traut sich das heute noch?

In Zeiten zunehmender Globalisierung ist Internationalität unverzichtbar – und eine besondere Stärke von Greenpeace. Die Organisation ist mittlerweile in 26 Ländern vertreten und in mehr als 55 Ländern aktiv. Die dafür notwendige finanzielle Unabhängigkeit und politische Durchschlagskraft gewährleisten weltweit mehr als drei Millionen Unterstützer. Allein in Deutschland sind es heute über 600.000 Menschen, die als Fördermitglieder regelmäßig an Greenpeace spenden.

Gewaltfreie Aktionen gegen Umweltverbrechen

Um Probleme aufzuzeigen, auf Missstände aufmerksam zu machen und positive Veränderungen einzufordern und herbeizuführen ist für Greenpeace die gewaltfreie direkte Aktion neben anderen Formen der Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Mittel. Greenpeace konfrontiert mit gewaltfreien Aktionen diejenigen, die Umweltschäden verursachen oder zu verantworten haben – wenn möglich am Ort des Umweltverbrechens. Der provozierende, kämpferische und wenn nötig konfrontative Charakter, das kompromisslose, mutige aber stets gewaltfreie Vorgehen unter vollem persönlichen Einsatz und Risiko ist das Ungewöhnliche an Greenpeace.

Aufdecken, Lösungen entwickeln, verändern

Greenpeace bringt nicht nur Umweltskandale ans Licht der Öffentlichkeit, sondern benennt Alternativen und entwickelt Lösungen. So beweist die Organisation immer wieder, dass es anders geht – oftmals sehr zum Ärger der Industrie. Drei von vielen Beispielen:

  • 1993 zeigt der „Greenfreeze“, dass sich Kühlschränke FCKW- und FKW-frei und somit ozon- und Klima schonend herstellen lassen.
  • 1996 präsentiert Greenpeace das Sprit-Sparauto „SmILE“, einen umgebauten serientauglichen Renault Twingo, mit einem Verbrauch von unter drei Litern auf 100 Kilometer.
  • 2015 präsentiert Greenpeace mit „Der Plan“ ein Energiekonzept für Deutschland und belegt, dass Klimaschutzziele und schneller Ausstieg aus der Atomkraft erfolgreich vereinbar sind.

Greenpeace fördert die Weiterentwicklung der Gesellschaft weit über die Umweltproblematik hinaus. Die Organisation ist dabei manchmal auch frech, aber doch ungemein nützlich. Immer wieder gibt es dafür anerkennendes Lob von namhafter Stelle, beispielsweise der UNO, Weltbank oder Regierungen und Behörden. Und zu Recht steht Greenpeace nicht nur im Dienst der Gemeinnützigkeit, sondern bekommt diese auch von staatlicher Seite anerkannt.

Sorgfältige Recherche und Bewusstseinswandel

Die Basis der Greenpeace-Arbeit ist sorgfältige Recherche. So können Probleme – aber auch die Lösungen dafür – frühzeitig aufgezeigt werden, damit sie rechtzeitig beachtet und bewältigt werden können. Greenpeace leistet deshalb auch eine umfassende Aufklärungsarbeit im parlamentarischen Bereich und setzt sich kritisch mit dem Einfluss von Lobbygruppen auf die Politik auseinander. Wichtiger Ort dafür ist die politische Vertretung von Greenpeace in Berlin.

Die Organisation inspiriert so auf vielen Ebenen der Gesellschaft zu mehr Verantwortung für den Planeten und treibt den Bewusstseinswandel voran. Kooperationen mit Dritten sind dabei möglich, sofern dies tatsächlich hilft. Die Unabhängigkeit von Greenpeace darf dadurch aber nicht berührt werden.

Rechte unserer Umwelt verteidigen

Für Natur und Umwelt gibt es nach wie vor keinen ausreichenden Rechtsschutz. Landschaftsverbrauch, nachhaltige Umweltbelastungen und kurzfristige Wirtschaftsinteressen haben häufig noch Vorrang. Wo zum Schutz der hochrangigen Rechtsgüter Menschenrechte und Umweltschutz kein effektiver Rechtsschutz zur Verfügung steht, dürfen diese Rechte unmittelbar verteidigt werden. Für Greenpeace ist es Pflicht, fundamentale Lebensrechte und damit die Lebensgrundlagen auch nachfolgender Generationen zu verteidigen und dabei notfalls in Konflikt mit bestehenden, untergeordneten Rechtsnormen zu geraten. Greenpeace-Aktivisten sind deshalb nach sorgfältiger Abwägung bereit zu zivilem Ungehorsam.

Greenpeace nimmt die in offenen demokratischen Gesellschaften anerkannten Konfliktrechte wahr, um Konflikte gegen Regierungen und Unternehmen öffentlich auszutragen. Die Organisation trägt durch dieses Vorgehen nicht unwesentlich zur sogenannten Rechtsfortbildung, also zu positiven Veränderungen beim rechtlichen Schutz der Umwelt bei. Was Greenpeace einst anprangerte, wird heute von Behörden als gesetzeswidrig verfolgt – etwa die Giftmüllentsorgung in Entwicklungsländer, die Verwendung von hormonschädigenden Schiffsanstrichen und die Nicht-Kennzeichnung von Gen-Lebensmitteln.

Greenpeace würde es ohne das Engagement vieler Menschen nicht geben. Unterstützen Sie unsere Arbeit für den Umweltschutz!